Gabi und Ammar – »… wie damals in Bethlehem«

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Ohne Vorbereitung und Vorlaufzeit kamen sie damals an: die neuen Nachbarn von Gabi in Oberensingen. Vierzig Flüchtlinge aus Syrien, Pakistan und Indien wurden im katholischen Gemeindehaus einquartiert. Nicht alle waren darüber erfreut, aber für Gabi war klar: »Hier muss etwas passieren!« Und weil sie nicht zuletzt ihren Kindern vorleben wollte, wie Christsein im Alltag geht, überlegte sie nicht lange und ging hin. Daraus ist zusammen mit vielen anderen vor Ort eine aktive Flüchtlingsarbeit entstanden.

Das sind einfach meine Freunde aus Syrien. Ich habe ein Ohr für sie.

Zwischen Ammar und Gabi lagen anfangs Welten: keine gemeinsame Sprache,keine gemeinsame Heimat, dazu die Ungewissheit, ob und wann die Aufenthaltserlaubnis kommt. Ein bisschen wie damals in Bethlehem, als Maria und Josef auch erst keinen Platz fanden und nicht wussten, wo sie bleiben konnten. Doch dank der weltoffenen Gabi ging es ganz schnell: »Das sind einfach meine Freunde aus Syrien. Ich habe ein Ohr für sie«, sagt sie und spürt beim Erzählen selber, was da inzwischen alles passiert ist. Ammar ist mittlerweile anerkannt und kommt jeden zweiten Tag mit dem Fahrrad vorbei. Bei ihm und seinen Mitbewohnern haben die deutschen Ehrenamtlichen arabische Gastfreundschaft erlebt: »Sie haben nichts, und das teilen sie mit uns!«.

In Oberensingen haben Gabi und Ammar ihre Welten verändert. Aus der Not heraus, aber wahrscheinlich war das auch notwendig. Heute lachen sie miteinander und erzählen sich Geschichten mit Händen und Füßen. Und haben einen neuen Platz in einer gemeinsamen Welt gefunden.